Normen und Normung beeinflussen maßgeblich Bereiche der Freien Berufe, zum Beispiel im technischen Leistungsbereich der Architekten und Ingenieure oder im Medizintechnik- und Medizinproduktbereich. Zunehmend werden allerdings auch andere Lebens- und Tätigkeitsbereiche verstärkt zu Themen der Normung.
Vielfach wird argumentiert, dass Normung und Akkreditierung als freiwillige Qualitätssicherungssysteme weniger eingriffsintensiv im Hinblick auf Marktregulierungen seien. Im Produktbereich hat diese Sicht unzweifelhaft ihre Berechtigung, da einheitliche Standards die marktweite Kompatibilität im europäischen Binnenmarkt sichern können.
Anders verhält es sich jedoch bei Dienstleistungen: Dort ist die Qualitätssicherung mit Blick auf die freiberuflichen Dienstleistungen nicht durch Normung und Akkreditierung zu gewährleisten. Der Prozess der geistig-ideellen bzw. geistig-schöpferischen Leistungserbringung eines Freiberuflers ist nicht beschreibbar und damit auch keiner Normung oder Standardisierung zugänglich.
Vor diesem Hintergrund verfolgen der BFB und seine Mitgliedsorganisationen Entwicklungen in der Normung und Akkreditierung von Dienstleistungen auf nationaler und europäischer Ebene und arbeiten kritisch-konstruktiv in verschiedenen Gremien des Deutschen Instituts für Normung (DIN) mit.