Statements

Plus bei Existenzgründungen in Freien Berufen

Statement von BFB-Präsident Friedemann Schmidt zur Veröffentlichung der jährlichen Existenzgründungszahlen durch das Institut für Mittelstandsforschung Bonn am 28. März 2023:

„Mit einem deutlichen Plus von fünf Prozent bei den freiberuflichen Existenzgründungen auf rund 93.120 erreichen die Freien Berufe 2022 nahezu wieder das Vor-Corona-Niveau (93.590). Im Zentrum der Dienstleistungsgesellschaft wachsen wir Freie Berufe und werden weiblicher. Letzteres zeigen die Zahlen des IfM Bonn auch: Der Frauenanteil an den Gründungen in den Freien Berufen ist im vergangenen Jahr nochmals angestiegen von 53,7 auf nunmehr 54,9 Prozent.

Beeindruckende Zahlen, die spiegeln, dass die Nachfrage nach freiberuflichen Dienstleistungen seit jeher ansteigt. Gerade wir Freie Berufe sind Garanten für die Energiewende, für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums oder die Versorgung einer im Zuge des demografischen Wandels immer älter werdenden Bevölkerung.

Allerdings ist dies für die Freien Berufe zunehmend mit ‚Wachstumsschmerzen‘ verbunden, wird der Fachkräftebedarf in unseren Feldern immer spürbarer. Dies bleibt nicht ohne Folgen, wie unsere zurückliegenden Umfragen belegen: Auch wenn die Freiberuflerinnen und Freiberufler sich gemeinsam mit ihren Teams für ihre Patientinnen, Mandanten, Klientinnen und Kunden einsetzen – oft auch weit über Anschlag –, die Schleifspuren zeichnen sich bereits vor; Aufträge, Behandlungen, Mandate etc. müssen teils abgelehnt werden. Fast jede, jeder Zweite kann ihre, seine Wissensdienstleistung nur noch eingeschränkt anbieten.

Die Fachkräftesicherung ist eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Alle Akteurinnen und Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sind gefordert, dies als entscheidende Zukunftsaufgabe in den Mittelpunkt zu stellen. Der BFB wirft im Jahr 2023 ein besonderes Schlaglicht auf diese Herausforderung.“