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Robuster Ausbildungsmarkt 2015 – Allianz für Aus- und Weiterbildung auf gutem Weg

Die Präsidenten von BDA, BFB, DIHK und ZDH, Ingo Kramer, Dr. Horst Vinken, Dr. Eric Schweitzer und Hans Peter Wollseifer zur Bilanz des Ausbildungsjahres 2015.

Zur Bilanz des Ausbildungsjahres 2015 erklären die Präsidenten von BDA, Ingo Kramer, BFB, Dr. Horst Vinken, DIHK, Dr. Eric Schweitzer, und ZDH, Hans Peter Wollseifer: Der Ausbildungsmarkt bietet gute Chancen für ausbildungsinteressierte Jugendliche. Das zeigt die insgesamt gestiegene Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den Bereichen von Industrie und Handel, Handwerk und Freien Berufen. Die Ende 2014 geschlossene Allianz für Aus- und Weiterbildung ist damit auf einem guten Weg. Eine besondere Herausforderung der kommenden Jahre wird die Integration von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive in Ausbildung und Arbeit sein.

Die Vertragszahlen der drei Wirtschaftsbereiche (474.485) sind im Vergleich zum Vorjahr trotz sinkender Bewerberzahlen und eines ungebrochenen Trends zum Studium um insgesamt 0,2 Prozent gestiegen. Die Unternehmen in Deutschland zeigen damit weiterhin eine hohe Ausbildungsbereitschaft, stemmen sich gegen den demografischen Trend und geben auch Leistungsschwächeren Ausbildungschancen.

Bei den Industrie- und Handelskammern wurden bis Ende September 2015 301.317 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen; das sind 1.612 oder 0,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Im Handwerk wurden bis Ende September 129.930 neue Ausbildungsverträge eingetragen und damit 1.432 bzw. 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

Im Bereich der Freien Berufe sind bis Ende September 43.238 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen worden. Das sind 1.509 Verträge bzw. 3,6 Prozent Zuwachs.

Zugleich konnten in diesem Jahr 41.000 bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Ausbildungsstellen nicht besetzt werden. Das achte Jahr in Folge gab es mehr unbesetzte Ausbildungsstellen als unvermittelte Bewerber. Betriebe und Jugendliche benötigen daher noch mehr zielgerichtete Unterstützung. Mit der Einführung der Assistierten Ausbildung, der Ausweitung der Zielgruppe für ausbildungsbegleitende Hilfen und der Verständigung der Allianzpartner auf ein strukturiertes und abgestimmtes Vorgehen bei der Vermittlung von ausbildungssuchenden Jugendlichen und der Besetzung offener Ausbildungsstellen wurden bereits zentrale Maßnahmen von der Allianz für Aus- und Weiterbildung auf den Weg gebracht.

Kammern und Verbände haben zudem mit vielfältigen Aktionen bei den Ausbil-dungsbetrieben für eine Meldung ihrer Ausbildungsplätze bei der Bundesagentur für Arbeit geworben, um mehr Transparenz über das tatsächliche Ausbildungsangebot zu schaffen. Der Zuwachs an gemeldeten Stellen zeigt, dass dieses Engagement erste Früchte trägt.

Die Wirtschaft wird sich gemeinsam mit den anderen Allianzpartnern weiter dafür engagieren, mehr junge Menschen für eine betriebliche Ausbildung zu befähigen und zu gewinnen. Dazu gehört eine umfassende und praxisnahe Berufsorientierung in der Schule. Vor allem an den Gymnasien muss künftig noch besser über die Chancen einer dualen Ausbildung informiert werden.

Eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre ist die Integration von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive sowie von möglichst vielen jungen Erwachsenen unter 35 Jahren ohne Berufsabschluss in Ausbildung und Arbeit. Die Wirtschaft wird gemeinsam mit den Partnern in der Allianz für Aus- und Weiterbildung ihren Beitrag leisten. Schlüssel für eine gelingende Integration von Flüchtlingen ist die Sprachförderung und der schnellstmögliche Zugang zu allen berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen für Geduldete und Asylsuchende mit hoher Bleibeperspektive.