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Erfolgreiche Gründerinnenkonferenz „Frauensache: Unternehmen gründen“

Ein vielfältiges Programm bot knapp 200 Gästen zahlreiche Impulse für mehr Gründungen durch Frauen und erkenntnisreiche Einblicke in den Alltag von Gründerinnen.

Der Einladung zur gemeinsamen Gründerinnenkonferenz von BFB, der Zeitschrift EMOTION, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit sowie des Verbandes deutscher Unternehmerinnen (VdU) am 14. November 2022 in der Allianz-Repräsentanz in Berlin waren knapp 200 Gäste sowie Sprecherinnen und Sprecher aus Politik, Gründerszene und Medienbranche gefolgt.

Als quasi Hausherrin begrüßte Ute Berndl, Head of Pension and Benefits bei der Allianz SE, die Anwesenden und zeichnete die zukünftige Bedeutung der Zielgruppe der Konferenz vor: „Gründerinnen sind der Mittelstand von morgen.“

Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Bettina Stark-Watzinger MdB (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, die ein Grußwort per Video sendete. Auch für sie geht es darum, Sichtbarkeit zu schaffen, „Rollenklischees aufzubrechen und Vorbilder bekannt zu machen.“ Für sie steht fest: „Das Potenzial von Frauen nutzen wir noch viel zu wenig.“ Sie freut sich sehr, dass der BFB Beispielen erfolgreicher Gründungen durch Frauen eine Bühne bereitet.

Danach hielt Katja Hessel MdB (FDP), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen, ihre Key Note, anmoderiert von Dr. Katarzyna Mol-Wolf, EMOTION-Geschäftsführerin. Eingangs machte sie Frauen Mut: „Unser Wirtschaftsstandort wäre ohne die Leistung von Frauen nicht so erfolgreich wie er ist.“ Und mehr noch: „Von Frauen gegründete Unternehmen kommen wesentlich besser durch die Krise, es gibt sie länger, sie stellen ihre Unternehmen krisenfest auf.“ Sie betonte aber auch, dass die Rahmenbedingungen verbessert werden müssten, damit Frauen leichter gründen können, wozu vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehöre.

Das erste Panel stand unter der Überschrift „Förderung des Unternehmertums in Deutschland“ und beleuchtete den Gründerinnenstandort Deutschland aus verschiedenen Perspektiven. Dieses wie auch das nachfolgende moderierte Thomas Sigmund, Ressortleiter Politik und Leiter Hauptstadtbüro beim Handelsblatt. Es diskutierten Jasmin Arbabian-Vogel, VdU-Präsidentin, Dr. Maren Jasper-Winter MdA (FDP), Mitglied des Vorstands der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Magdalena Oehl, Mitglied des Vorstands des Startup-Verbands, und Regina Vieler, BFB-Vizepräsidentin und Präsidentin der Wirtschaftsprüferkammer in Sachsen. Sie vermaß eine besondere Facette unseres Standorts, insbesondere auch aus freiberuflicher Perspektive: „Wir haben in Deutschland in erster Linie Gründungen aus der Bildung heraus.“ Gemeinsam wurden unter anderem Defizite bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Gründerinnen ausgemacht, angefangen von der Kinderbetreuung über Fragen des Mutterschutzes bis hin zu Aspekten beim Elterngeld.

Nora Zumdick von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank präsentierte nach einer Einleitung durch BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki die Ergebnisse der jüngsten Studie zur Niederlassung. Aus diesen lässt sich ein eindeutiger Trend ablesen: „Medizin wird weiblich.“

Das nächste Panel „Politische Rahmenbedingungen“ bestritten Sebastian Czaja MdA (FDP) und Vivien Wysocki, Gründerin der saint sass GmbH. Sie nahmen den Gründerstandort Berlin in den Blick: Ein besseres Verständnis der Wirtschaft und ihrer Zusammenhänge sollte jungen Menschen bereits in der Schule vermittelt werden, um auch die positiven Seiten von Unternehmertum herauszuarbeiten.

Ein besonderer Programmpunkt war das Gespräch von Giulia Wilzewski vom BFB mit Olha Okhrimenko, die für den ukrainischen TV-Sender Espreso TV arbeitet. Sie gab Einblicke in ihren Arbeitsalltag und machte deutlich, wie wichtig Vernetzung auch auf internationaler Ebene und in Krisenzeiten ist. Espreso TV berichtet mit englischen Untertiteln über das Kriegsgeschehen in der Ukraine.

Das dritte Panel widmete sich dem „Zugang zu Kapital für Gründerinnen“. Hier kamen Impulse von Thea Broszio, Gründerin von Womatics, Verena Pausder, Unternehmerin, Gründerin und Autorin, Bettine Schmitz, Mitgründerin von Auxxo, und Birgit Spors, KfW. Die Runde wurde moderiert von Teresa Widlok, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Sie alle unterstrichen den Wert von Netzwerken.

Der letzte Teil fokussierte „Female Empowerment“. Zunächst führten Catharina Bruns, Unternehmerin und Autorin, sowie BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki ein. Auch wenn Deutschland ein Angestelltenland sei, für die Zukunft der Arbeit spiele Selbstständigkeit eine besondere Rolle. Es folgten nächste Einblicke in den auch freiberuflichen Gründerinnenalltag und es gab wertvolle Tipps rund um Gründung und Nachfolge. Nach Christina Diem-Puello, Gründerin und Geschäftsführerin der Deutsche Dienstrad GmbH, diskutierte Franziska von Hardenberg, Unternehmerin, Gründerin und Autorin, mit Dr. Katarzyna Mol-Wolf.

Dr. Judith Kraus von der Bundesnotarkammer stellte das notarielle Online-Verfahren im Gesellschaftsrecht vor. Mirjam Berle, Executive Advisor sowie Coach für Change- und Krisenkompetenz, strich den Wert von Netzwerken heraus: Sie selbst sei „Einzelunternehmerin, aber keine Einzelkämpferin“. Eliza Seifert und Julica Ebeling, Gründerinnen von Duvar Restaurierung, plädierten für schrittweises Wachstum: „Erfolg ist eine Treppe und keine Tür.“ Dr. Gloria Gaviria von der Architektenkammer Berlin widmete sich insbesondere dem Thema Nachfolge als Weg in die Selbstständigkeit und stellte das Projekt „Plattform Unternehmensnachfolge in Architektur und Stadtplan“ vor.

Anschließend ließen die Anwesenden beim Female Founders‘ Festival bei Live-Musik von Sängerin Antje Schomaker, einem Buffet und bilateralen Gesprächen den Abend ausklingen.

Im Rahmen des BFB-Themenschwerpunkts „Gründungsdynamik stärken – Nachfolge sichern“ stehen gerade Gründerinnen und ihre Potenziale über das ganze Jahr 2022 hinweg im Fokus. Nach drei Events, darunter die Web Conventions im Februar und März 2022 sowie einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem OECD Berlin Centre, markierte die Präsenz-Gründerinnenkonferenz einen weiteren Höhepunkt.

Insgesamt zieht der BFB eine positive Bilanz seiner Aktivitäten zum aktuellen Jahresschwerpunkt. Dazu zählen neben den vier erfolgreichen Veranstaltungen auch der ergiebige politische Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Bundesressorts sowie Mitgliedern des Deutschen Bundestages, die Einbindung in maßgebliche Gremien wie die Initiative „FRAUEN in Mittelstand, Handwerk, Gründungen und Start-ups“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und geschmiedete Allianzen mit weiteren Verbänden. So setzt sich der BFB unter anderem gemeinsam mit dem VdU und dem Startup-Verband mit einem Positionspapier zum Thema „Vereinbarkeit von Selbstständigkeit und Familie“ auf politischer Ebene ein.

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