23. Juni 2021/Bonn
Jubiläumsveranstaltung „SBB: 25 Jahre Engagement für berufliche Talente“
Grußwort BFB-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer zum Auftakt, stellvertretend für alle Gesellschafter der Stiftung – BFB, Deutscher Industrie- und Handelskammertag sowie Deutscher Handwerkskammertag.
Es gilt das gesprochene Wort.
„Sehr geehrter Herr Professor Dr. Lukas,
lieber Herr Bauer,
sehr geehrte Damen und Herren,
Bildungshunger und Wissensdurst stillen, dieser wertvollen Aufgabe verschreibt sich die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) seit nunmehr einem Vierteljahrhundert. Und macht seit 1996 selbst Karriere, denn es gibt auf allen Seiten nur Profiteure: Seien es die vielen Tausend Stipendiatinnen und Stipendiaten, unser duales Ausbildungssystem, unsere Gesellschaft und – ja – auch unser Standort Deutschland. Denn beide von der SBB koordinierten Bundesprogramme zeugen davon, dass „trained in germany“ eine ebenso starke Marke ist wie „made in germany“.
Zum Portfolio der SBB gehören das Weiterbildungs- und das Aufstiegsstipendium. Beide zielen darauf ab, berufliche Talente zu fördern, damit sie sich weiterentwickeln können. Das Weiterbildungsstipendium hat in 30 Jahren 150.000 Menschen zur beruflichen Fortbildung animiert. Ein Bravourstück, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung seit 2008 mit dem Aufstiegsstipendium ergänzt. Rund 13.400 Berufserfahrene haben mithilfe dieses Programms ihr erstes Hochschulstudium finanziert.
Die Arbeit der SBB schätzen wir alle überaus, die, die wir heute hier vor Ort sind, und die, die den Livestream online auf YouTube verfolgen. Generell gilt das natürlich auch für die SBB-Gesellschafter – BFB, DIHK und ZDH.
Bedarfsgerechte Qualifizierung und lebenslange Weiterbildung sind und bleiben Fachkräftesicherung pur. Auch und gerade in der anhaltenden Corona-Krise, die uns als Gesellschaft, die duale Ausbildung und auch die einzelnen Wirtschaftsbereiche wie Freie Berufe, Industrie und Handel sowie Handwerk enorm fordert, um eine Ausbildungs- und Fachkräftekrise zu verhindern.
Und um unser Erfolgsmodell der dualen Ausbildung zu stärken, um das wir international beneidet werden, weil es wirkt: Deutschland verzeichnet für 2020 mit einer Quote von 7,5 Prozent die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Damit dieses System keinen Schaden nimmt, müssen wir die richtigen Weichen stellen:
Wir brauchen motivierte junge Menschen, die erfolgreich eine Ausbildung in den Freien Berufen, im Handwerk oder in Industrie und Handel und weiteren Berufsbereichen absolviert haben, damit wir sie auf ihrem Weg zur weiteren beruflichen Entwicklung mit dem Weiterbildungsstipendium oder dem Aufstiegsstipendium unterstützen können. Um für die vielseitige und anspruchsvolle duale Ausbildung bei den Freien Berufen zu werben, starteten wir als BFB im Frühjahr eine eigene Kampagne, mit der wir als Partner die gemeinsame Kampagne der Allianz für Aus- und Weiterbilung flankieren. Mit unserer BFB-Kampagne stellen wir die Ausbildungsbereitschaft und -angebote der Freien Berufe dar, dem drittgrößten Ausbildungsbereich mit etwa 127.000 Auszubildenden. Sie sind eine Säule der freiberuflichen Teams, zu denen mehr als vier Millionen Beschäftigte zählen. Sie alle haben wir als BFB im Blick, wenn es darum geht, Talente zu fördern, damit diese sich weiterentwickeln können. Und dafür ist unser Engagement in der SBB ein wichtiger Baustein – gemeinsam mit ZDH und DIHK.
Die SBB trägt seit 25 Jahren maßgeblich dazu bei, dass viele Tausend Fachkräfte durch Bundesstipendien die Unterstützung für ihre individuelle Weiterqualifizierung erhalten und somit bestens für neue verantwortungsvolle Aufgaben vorbereitet sind.
Diese ehrenvolle Aufgabe wird seit 25 Jahren dank der großzügigen Finanzierung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Mitarbeit der SBB-Träger BFB, DIHK und ZDH hervorragend gemeistert.
Dafür möchte ich mich bei Ihnen allen bedanken, insbesondere beim BMBF, bei Ihnen, Professor Dr. Wolf-Dieter Lukas, bei SBB-Geschäftsführer Wolf Dieter Bauer, bei den SBB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern und auch bei den zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kammern, die in der Durchführung des Weiterbildungsstipendiums engagiert sind.
Die Mehrzahl der Stipendienbetreuerinnen und Stipendienbetreuer leistet die Arbeit zum Weiterbildungsstipendium zusätzlich zu vielfältigen anderen Aufgaben. Es sind gerade diese engagierten Menschen, die das Weiterbildungsstipendium ermöglichen. Dafür danke ich Ihnen allen hier und heute sehr herzlich, denn: Diese praxisgerechte Umsetzung durch unsere Kammern ist der Garant für die Erfolgsgeschichte Weiterbildungsstipendium.
Exemplarisch für die 260 am Weiterbildungsstipendium beteiligten Kammern und Berufsbildungsstellen sind zwei Wegbegleiter vom Programm und von der SBB hier im Saal.
Ich freue mich,
- Frau Ellen Grull von der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg und
- Herrn Matthias Mölle von der Handwerkskammer Hannover
hier heute zu sehen.
Dank des Weiterbildungsstipendiums haben über 150.000 junge Fachkräfte ihre Kenntnisse und Fähigkeiten erweitert. Doch wichtiger als diese beeindruckende Zahl sind die Menschen, die dahinter stehen. Lassen Sie mich einige aktuelle Beispiele aus den Freien Berufen nennen:
- Die Medizinische Fachangestellte Hatice Baykus, Stipendiatin bei der Ärztekammer Nordrhein. Sie bildete sich zur Fachwirtin für medizinische und ambulante Versorgung weiter.
- Die Steuerfachangestellte Stefanie Lübbert, die das Weiterbildungsstipendium über die Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe erhielt. Mit zusätzlichen beruflichen Qualifikationen und einigen Jahren Berufserfahrung ist sie inzwischen zur Steuerberaterin bestellt worden.
In aktuellen Filminterviews zum Weiterbildungsstipendium gibt es natürlich auch beispielhafte Stipendiatinnen und Stipendiaten aus den anderen Berufsbereichen: Da sind die Schreinerin Janina Kühr, der Kaufmann Akschey Kakar, die Mechatronikerin Theresa Herzberg und der Physiotherapeut Nico Küchler. Sie alle haben mit Unterstützung des Weiterbildungsstipendiums große Schritte in der beruflichen Entwicklung gemacht. Wir alle tun auch künftig gut dran, ehrgeizigen jungen Menschen Sprossen für ihre Karriereleiter anzureichen.
Lieber Herr Bauer, liebe Frau Grull, lieber Herr Mölle – Ihnen allen persönlich ein herzliches Dankeschön für 25 Jahre Engagement – auch stellvertretend für all diejenigen, die sich so intensiv um die Stipendienprogramme und die Geförderten kümmern!“